Anzeigewert gegen Effektivwert

Der schon angesprochenen Problematik bei einer vom Sinus abweichenden Kurvenform einen Effektivwert zu bestimmen kann noch ein i-Tüpfelchen d'raufgesetzt werden: Eine deutlich von 50Hz verschiedene Frequenz des Wechselspannung. Dahingehend werden im Oktober 1999 einige Messungen vorgenommen.

Die Meßgeräte GDM705, VC 3830 und VC 401 werden an einen Frequenzgenerator HP3325A (belastet mit 50) angeschlossen. An dem Frequenzgenerator wird ein Effektivwert von 2V eingestellt. Die Frequenz und Kurvenform (Sinus, Rechteck, Dreieck, Sägezahn aufsteigend, Sägezahn absteigend) werden verändert. Der Anzeigewert wird notiert und über der Frequenz aufgezeichnet (vgl. Bild C.2 und C.4).

Bild C.2: Anzeigewert bei 2V Effektivwert von True RMS-Meßgeräten
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\includegraphics[width=9cm]{Meszwerte/Messgeraete/True...
...includegraphics[width=9cm]{Meszwerte/Messgeraete/TrueRMS_strecht}
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Zusätzlich wird ab Juni 2001 noch eine Hameg 2011-3 verwendet. In diesem Zusammenhang werden die Meßwerte am oben schon beschriebenen Aufbau, nun bei 1,5 und 1V nocheinmal aufgenommen. Notiert wird Sinus und Rechteck. Dreieck und Sägezahn werden gut, in der Regel besser als beim Rechteck, wiedergegeben. Die Amplitude wird mit einem Oszi kontrolliert, es ist keine Überhöhung/Abfall der Quelle beoabachtbar.C.3

Bild C.3: Abweichung von True-RMS-Meßgeräten
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\includegraphics[width=11cm]{Meszwerte/Messgeraete/TrueRMS2_stretch}
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Es kommt also auch noch auf die Höhe der Spannungen an, wie groß der Fehler ist. Interessant ist der deutliche Überschwinger des GDM 705 bei 2V, der bei 1V kaum noch erwähnenswert ist.

Bild C.4: Anzeigewert bei 2V Effektivwert von Mittelwert-Meßgeräten
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\includegraphics[width=10cm]{Meszwerte/Messgeraete/VC3830_401_Fluke70}
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Das 3830 liefert bei 40Hz und weniger keine stabilen Anzeigewerte. Das VC401 wird im kleinsten Meßbereich für Wechselspannung (200V) getestet.

Besonders bei getriebelosen Nabendynamos ist deutlich auf die Eignung der Meßgeräte für die meist niedrigen Frequenzen zu achten. Ebenso bei Seitenläufern auf die Eignung für hohe Frequenzen. Sonst gilt mal wieder das Sprichwort ,,Wer mißt, mißt Mist``.

Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02