Dimensionierung des Antriebes

Nachträgliche Messungen haben folgende Verhältnisse zutage gefördert.

Hinter der Phasenanschnittssteuerung liegen bei ,,aufgedrehtem`` Stellwiderstand je nach Meßgerät (M3830 bzw. GDM705) $\vert\bar{U}\vert=209$V bzw. $U_{\mbox{\footnotesize eff}}=224$V an. Dabei werden die Halbwellen nicht komplett durchgeschaltet. Die Flex hat dann die, in der Tabelle E.1 aufgeführten, Stromaufnahmen. Die Flex ist mit einer kleinen Laufrolle versehen, die Umfangsgeschwindigkeit des Laufrades beträgt ca. 40km/h. Der Strom wird als Spannung über einen Shunt mit 0,1 abgegriffen;E.2 je nach Meßbereich der Spannung (-750V bzw. -0,4V) werden unterschiedliche Spannungsabfälle respektive Ströme gemessen. Für die weiteren Berechnungen werden die im 0,4V-Bereich ermittelten Werte verwendet.


Tabelle E.1: Stromaufnahme der Flex bei $U_{\mbox{\footnotesize eff}}=224$V an einer Phasenanschnittssteuerung
Zustand $I$ [A] $I$ [A] $\Delta P$ [W]
Meßbereich [V] -0,4 -750  
Leerlauf 0,963 1,22 0
Laufrad läuft mit 0,993 1,25 8,7
Nordlicht an 12 1,04 1,29 17,26

Das sich hier ergebende Bild wird auch mit einer phasenrichtigen Wirkleistungsmessung mit einem elektrodynamischen Wattmeter bestätigt.

Die Differenz in der Leistungsaufnahme $\Delta P=224\mbox{ V}\times
I-224\mbox{ V}\times 0,963$A läßt theoretisch auf die Leistungsaufnahmen der Verbraucher schließen. Nur hieße das dann, daß der Dynamo bei 40km/h einen Wirkungsgrad von ca. 50% hätte. Hier spielt die nichtlineare Kennlinie der Flex einen gehörigen Streich. Andere Motoren werden sich ähnlich verhalten. Eine Leistungs- und Wirkungsgradbestimmung des Fahrraddynamos auf diesem Wege ist mithin unzulässig! Es muß der korrekte Weg über die Erfassung der tatsächlich aufgenommenen mechanischen Leistung gegangen werden.

Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02