Akkuversorgung

Die Versorgung der Lichtanlage mit Akkumulatoren (Akku) ist im doppelten Sinne des Wortes ein Kapitel für sich. Hier wird nur am Rande darauf eingegangen. Tests der optischen Leistung von Akkulichtanlagen sind u.a. im Kapitel 3.4 aufgeführt.

Die Akkuversorgung wird nahezu unvermeidbar, wenn es nachts mit langsamer Geschwindigkeit durch den Wald geht oder regelmäßig Platten zu flicken sind. Bei letzterem ist es preiswerter sich andere Reifen zulegen.

Als Akkus für Fahrradlichtanlagen kommen aus Kostengründen meist nur NiCd/NiMH bzw. Blei-Gel-Zellen in Frage.2.73 Bleiakkus lassen sich relativ einfach spannungsgesteuert laden. Die Ladeeinrichtung für NiCd ist aufgrund der stromgesteuerten Ladung bedeutend komplizierter, nach dem Erreichen der Ladeendspannung muß der Ladestrom reduziert werden.

Bleiakkus weisen leider bei tiefen Temperaturen (unter ca. 5$^{\circ}$C) einen signifikanten Kapazitätsverlust auf, der noch stärker als der von NiCd-Zellen ist. Daher sollte der Akkupack nicht am Fahrrad bleiben, sofern das Rad im Winter draußen steht und bei längeren Touren vor dem Auskühlen geschützt bleiben. Als Beispiel einige Zahlen aus den Datenblättern von Panasonic (VRLA-Batterys, Overview, Feb. 2002). Die Nennkapazität $C$ wird bei einem Entladestrom von 0,05$C$ und 20$^{\circ}$C bestimmt. Bei 0,25$C$ und 20$^{\circ}$C bleiben nur noch ca. 75% der Nennkapazität über, bei 1$C$ ca. 55%. Sinkt die Temperatur auf 0$^{\circ}$C, dann sind es nur noch 65 bzw. 45%.

Die Kapazität von NiCd- und NiMH-Akkus wird in der Regel bei einem Entladestrom von 1/10$C$ bis 1/3$C$ gemessen.2.74 Steigt der Entladestrom an, so fällt die nutzbare Kapazität, bei NiCd-Akkus z.B. auf 0,5$C$ bei einem Entladestrom von 3$C$. Daher ist generell ein Akku mit möglichst großer Kapazität zu verwenden, was im Gegenzug Gewicht und Volumen bedeutet. Ausführlichere Informationen zu Akkumulatoren findet man auf den Internetseiten der Hersteller. Sehr gute und übersichtliche Dokumentationen sind z.B. bei Panasonic zu finden: www.panasonic.com/industrial/battery/oem/

Das Herzstück von Akkuanlagen ist die Steckverbindung zwischen Bordnetz und Akku. Beim Autor haben sich die normalen Akkustecker aus dem Modellbaubereich als ungeeignet (unzuverlässig, wartungsaufwendig) erwiesen, da die Umgebungsbedingungen gerade im Winter recht aggressiv sind. Siehe dazu auch Seite [*].

Der Autor hat aus einem Akkupack Panasonic ,,Red Amp`` zwei Zellen heraustrennen müssen, da diese im Stahlbecher klöterten und dadurch ein Wackelkontakt im Akkupack verursachten. Die alte Red Amp ist schon eine robuste Zelle, neuere Zellen haben z.B. bei erhöhter Kapazität eine geringere Zyklenfestigkeit. Andere Radfahrer berichten davon, daß bei ihnen die internen Anschlüsse in Bleiakkus abrütteln. Die dynamischen Beanspruchungen am Fahrrad sind nicht geringfügig und wirken sich in einer Umsatzsteigerung der Akkuhersteller und -händler aus.

Das Optimum muß jeder für sich selbst finden. Eine Akkuversorgung im Alltagsbetrieb hat der Autor zur Zeit nur als Pufferakku für die Solarc.



Unterabschnitte
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02